Wird in der Fotografie von der Königsdisziplin gesprochen, so ist damit nichts anderes als die Portraitfotografie gemeint. Diese Disziplin ist es, die zumeist die Bilder hervorbringt, die in Erinnerung bleiben. Doch weshalb ist das so? Und wie lässt sie die Portraitfotografie meistern? Wir haben die Antworten!
Worum handelt es sich bei dieser Art von Fotografie?
Wer für Portraitfotos Ideen sammelt, der stellt sich zu Beginn sehr wahrscheinlich die Frage, welche Kriterien ein Bild überhaupt erfüllen muss, damit es als Portrait bezeichnet werden darf.
Heute gibt es unzählige Portrait Arten, sodass eine Definition gar nicht mehr so leicht fällt. Ein historischer Blick auf das Genre schadet deshalb nicht, wenn man sich an das Portraitieren heranwagen möchte.
Von der Totalen bis zum Headshot
Bereits in den Anfangsjahren der Fotografie war das Portrait der beliebteste Bildstil. Beinahe jeder, der es sich leisten konnte, wollte ein Abbild von sich sein Eigen nennen. Wirft der Betrachter heute einen Blick auf diese frühen fotografischen Portraits des 19. Jahrhunderts, so fällt vor allem deren Nähe zu klassischen Gemälden auf.
Das hat zwei Gründe: Zum einen war dieser Bildstil von der Malerei bekannt und sollte bestmöglich imitiert werden. Zum anderen wurde schon damals mit optisch möglichst perfekten und lichtstarken Objektiven gearbeitet. Da die Optik nicht annähernd so fortgeschritten wie heute war, handelte es sich in den meisten Fällen um Normalobjektive, also Brennweiten von circa 35 mm bis 50 mm.
Die Beschränkung auf diese, aus heutiger Sicht, recht kurzen Portraitbrennweiten, schränkte die Bildkomposition erheblich ein. Erst mit der Einführung einer größeren Bandbreite an Brennweiten und der Annäherung an das filmische Genre erweiterte sich der Begriff des Portraits deutlich.
Heute handelt es sich immer dann um ein Portrait, wenn eine Person im Mittelpunkt steht und diese mittels des Bilds charakterisiert werden soll.
Bei Portraitserien ist es heute sogar üblich, die Person in manchen Fotos durch dessen häufig verwendete Alltagsgegenstände, etwa eine Lesebrille oder ein bestimmtes Buch, zu charakterisieren. Das zeigt, wie sehr sich die Portraitfotografie der Kreativität und den eigenen fotografischen Ideen gegenüber geöffnet hat.
Portraitfotografie Tipps – so gelingen die geplanten Fotos
Das Portrait hält es sich offen, ob es auch bei einer spontanen Fotoaktion gut werden will oder nicht. Wer sich allerdings fest vornimmt, der Sache mit der Magie des Portraits genauer auf den Grund zu gehen, der sollte sich einem gewissen Level an Planung nicht verweigern.
Zuerst gilt es, bei Portraitfotos Ideen zu sammeln. Dabei ist es hilfreich, wenn sich der Fotograf am Stil seiner Idole orientiert oder nach Bildern sucht, die eine ähnliche Physiognomie wie die zu fotografierende Person aufweisen. Wer ein Portraitfoto selbst machen will, der orientiert sich so am leichtesten an der Lichtführung, bekommt einen Eindruck von der genutzten Brennweite, von Einsatz bestimmter Farben und vom Gesichtsausdruck der abzubildenden Person. Und wer immer noch auf der Suche nach Tipps ist, der wird hier fündig!
Tipp 1: Zuerst steht die Verbindung – dann folgt die Kamera
Wer guten Portraitfotografen dabei zuhört, wie diese über ihr Handwerk philosophieren, der stößt immer wieder auf eine Technik, die beim ersten Hören wenig produktiv zu sein scheint. Und dennoch zeichnen sich die Ergebnisse dieser Bildautoren durch eine erstaunliche Qualität aus. Die Rede ist von einer Technik, die sich dem vielleicht wichtigsten Element dieser fotografischen Disziplin widmet: der Beziehung zwischen dem Fotografen und der Person vor der Kamera.
Gute Fotografen nehmen sich Zeit und nähern sich einer bislang noch unbekannten Person in vielen Fällen zuerst ohne Kamera und Ausrüstung an. Gerade dann, wenn mit Lichtquellen und möglichst großen Lichtformern gearbeitet werden soll, stellt sich beim Modell nicht selten ein gewisses Unwohlsein ein.
Der bekannte Magnum-Fotograf Alec Soth stellt die Frage, ob bei der Portraitfotografie tatsächlich der Mensch vor der Kamera oder nicht eher der Raum zwischen einem selbst und der zu portraitierenden Person abgelichtet wird. Diese Frage ist höchst interessant. Denn sie zeigt auf, dass die Atmosphäre und das Miteinander des Fotografen mit seinem Modell die entscheidenden Elemente sind, wenn es darum geht, ein Bild anzufertigen, das in Erinnerung bleiben soll.
Tipp 2: Welche Objektive eignen sich am besten für Portraits?
Hierbei handelt es sich um eine schwierige Frage, die jeder Portraitkünstler damit beantwortet, indem über viele Jahre in der Praxis ein eigener Stil gefunden wird.
Erstellt man Businessportraits, die in Sachen Kreativität wenig Spielraum lassen, so eignen sich ein Telezoomobjektiv und eine lichtstarke Festbrennweite im Normalbereich am besten.
Der Hochzeitsfotograf, der sich zumeist mit seiner Arbeit zwischen der Reportage und der Portraitserie bewegt, benötigt einen größeren Spielraum. Ein Standardzoom, das einen Brennweitenbereich von circa 24 mm bis 70 mm abdeckt, sollte auf jeden Fall im Kit zu finden zu sein.
Widmet sich der Fotograf vor allem der künstlerischen Fotografie, so bietet sich die Arbeit mit lichtstarken Festbrennweiten an. Ein Objektiv mit einer Anfangsblendenöffnung von 1,4 oder 1,8 ist in der Lage, das Modell von Hintergrund zu separieren. Diese Art der Fotografie bietet sich vor allem on-location, also draußen oder wenn mit natürlichem Licht gearbeitet wird, an.
Generell gilt, dass im Portraitbereich längere Brennweiten ein schmeichelnderes Bild erzeugen. Klassische Festbrennweiten, die schon seit Jahrzehnten für Portraits im Einsatz sind, beginnen in der Regel bei 75 mm und enden bei circa 150 mm. Der leichte Telebereich, der damit abgedeckt wird, ermöglicht dem Fotografen ein bequemes Arbeiten und die Gesichtszüge des Modells werden ohne optische Verzerrungen wiedergegeben.
Tipp 3: Das korrekte Licht – Anfang und Ende der guten Portraitfotografie
Die Beziehung zum Modell und die Brennweite – nachdem diese Portraitfotografie Tipps beherzigt wurden, darf ein technischer, aber entscheidender Aspekt nicht fehlen – die Lichtsetzung. Das Licht und die Art und Weise, wie der Fotograf damit arbeitet, tragen gleichermaßen wie der Gesichtsausdruck, die Haltung, die Kleidung und die Location zum Gesamteindruck des Bilds bei.
Allein die Lichtsetzung lässt neue Portrait Arten entstehen. Wer sich allerdings erst am Anfang seiner Karriere oder seines Hobbys als Portraitfotograf befindet, der sollte sich weniger mit Blitztechniken, Reflektoren oder dem Aufbau eines Studios beschäftigen, als vielmehr damit, den Umgang mit dem bereits vorhandenen Licht zu meistern. Denn generell gilt, dass Kunstlicht einzig und allein den Versuch unternimmt, das Sonnenlicht und unterschiedliche Lichtstimmungen zu imitieren.
Welches Licht für wen?
Filmfreunde wissen genau, wie das Licht und die damit erzielte Stimmung genutzt werden können, um damit einen Charakter präziser zu beschreiben. Das Gleiche gilt beim Erstellen eines Portraits. Möchte der Fotograf das wie gemeißelt wirkende Kinn des männlichen Modells hervorheben, so wird dazu ein Licht genutzt, das den Kontrast und die Konturen verstärkt. Bei Frauen, Paaren, Familien oder Kindern wird mit möglichst weichem und schattenlosem Licht gearbeitet. Kommt das Licht von unten, so wirkt eine Person übergroß und kommt es direkt von oben, so spricht man von einem Theaterlicht, das dem Modell einen glamourösen Look verleiht.
Wer seine Fähigkeiten in der Lichtsetzung ausbauen möchte, der beginnt am besten mit einem Blitz oder einem Dauerlicht, einem günstigen Durchlichtschirm, vielleicht einem Faltreflektor und schon lassen sich Ergebnisse erzielen, die denen eines professionellen Fotografen im Studio in Nichts nachstehen.
Wichtig ist beim Fotografieren von Portraits vor allem, dass sich das Modell und der Fotograf wohlfühlen und dass ein Ambiente geschaffen wird, indem die Kreativität frei fließen kann. Regeln sind wichtig, doch wer sie beherrscht, der darf sie hin und wieder auch brechen.
Portraitfotos eindrucksvoll verewigen:
Acrylglas
Das schönste Portraitfoto auf einem Acrylglas verewigt sorgt für einen einmaligen Gallerie Look in den eigenen 4 Wänden.
Poster
Eindrucksvolle Wanddekoration muss nicht immer ein Vermögen kosten. Wie wäre es da zum Beispiel mit einem Portraitfoto als Poster?
Trinkglas
Ein Trinkglas mit Portraitfoto für all die Liebsten. So weiß jeder, welches Glas ihm gehört.